Erste Folge zu Afghanistan

SPD-Netzwerk startet neuen Podcast zu feministischer Außenpolitik

Jonas Jordan13. Juli 2023
Ein Läufer demonstriert beim Marathon in Stockholm für die Rechte afghanischer Frauen.
Ein Läufer demonstriert beim Marathon in Stockholm für die Rechte afghanischer Frauen.
Das Netzwerk „Feministische Außenpolitik“ in der SPD hat einen Podcast gestartet. In der ersten Folge geht es um Afghanistan, um Fehler der deutschen Politik und Konsequenzen für Frauen und Mädchen im Land.

„Die Situation in Afghanistan heute mahnt uns, so einen Abbau von frauen- und menschenrechtlichen Standards niemals irgendwo wieder geschehen zu lassen“, sagt Derya Türk-Nachbaur. Die SPD-Bundestagsabgeordnete ist Mitglied der Enquetekommission mit dem Titel „Lehren aus Afghanistan für das künftige vernetzte Engagement Deutschlands“ und eine von zwei Gästinnen in der ersten Folge des neuen Podcasts „Feminist Affairs – sozialdemokratische Außenpolitik, feministisch“, dem ersten deutschsprachigen Podcast über feministische Außenpolitik.

Ins Leben gerufen hat ihn das Netzwerk „Feministische Außenpolitik“ in der SPD. In acht Folgen des Podcasts, der in Zusammenarbeit mit dem „vorwärts“ entstanden ist, diskutieren jeweils ein*e Mandatsträger*in und ein*e Expert*in über ein außenpolitisches Thema. Moderiert werden die Gespräche von Yasmina Alaoui und Lisa Storck, beide Mitglieder des Netzwerks. In der ersten Folge geht es um Afghanistan und darum, wie die erneute Machtübernahme der Taliban „fundamentale Erfolge für Frauen, Mädchen und marginalisierten Gruppen“ während 20 Jahren Afghanistan-Einsatz zunichte gemacht hat.

Türk-Nachbaur: Zwei große Fehler

Die SPD-Abgeordnete Derya Türk-Nachbaur sieht zwei große Fehler der deutschen Afghanistan-Politik: „Wir haben im entscheidenden Moment geglaubt, die Taliban ließen sich militärisch besiegen, und wir haben es nicht geschafft, einen Staat aufzubauen, der den Taliban trotzen konnte.“

Die zweite Gästin, Fatma Murtaza von ZAN e.V., ist der Meinung, die Planung und Umsetzung der militärischen Operation in Afghanistan sei von Anfang an mangelhaft gewesen. „Die USA und ihre Verbündeten haben sich hauptsächlich auf den Sturz der Taliban konzentriert und nicht auf die Stabilisation des Landes. Es fehlte an einem klaren Konzept für den Wiederaufbau und die Entwicklung Afghanistans nach dem Sturz der Taliban.“

Um den neuen Podcast des Netzwerkes „Feministische Außenpolitik“ geht es auch im Live-Gespräch mit Lisa Storck und Yasmina Alaoui am Donnerstag, 13. Juli, um 17 Uhr auf dem Instagram-Kanal des „vorwärts“.

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Kommentare

Könnte es eventuell sein,

Könnte es eventuell sein, dass die Afghanen gar keine "feministische Politik" wollen? Mit welchem Recht glaubt die SPD, einem Land wie Afghanistan ihre Politikvorstellungen aufs Auge drücken zu wollen?

Man stelle sich das nur einmal anders herum vor: Afghanische Truppen marschieren in Deutschland ein, um hier einen islamische Gottesstaat zu errichten, da dieser nach den Vorstellungen der Afghanen ideal für Deutschland wäre. Was würden wir dann sagen?

vielleicht wäre das gar nicht so verkehrt- dieser

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Könnte es eventuell sein,

dass Sie sich die Folge gar nicht angehört haben und dementsprechend ohne Kenntnis der Materie kommentieren? Das wäre sehr schade. In diesem Fall würde ich Ihnen dringend empfehlen, das erst mal nachzuholen. Es lohnt sich.