Einen passenderen Namen für einen Ort, an dem Menschen ihren Weg zur SPD finden, könnte es kaum geben. „Et Sozi“ heißt das Bürgerzentrum in Köln-Vingst. Dort kam Valentina Kerst Ende der 1990er-Jahre zum ersten Mal mit der Sozialdemokratie in Berührung. Eine Freundin aus der Schule nahm sie mit zu einer Ortsvereinssitzung, erzählt Kerst in der aktuellen Folge des vorwärts-Podcasts „SPDings“. „Diese Sitzung hat mich motiviert, weil ich gesehen habe, dass es viele Menschen gibt, die ähnlich denken wie ich“, sagt sie.
Es war eine Phase des Aufbruchs nach dem Reformstau der 16 Jahre währenden Ära Kohl und Valentina Kerst wollte diesen mitgestalten. Sie tat das und tut das bis heute vor allem in einem Bereich, der über die Jahre zu ihrem Herzensthema wurde: die Digitalpolitik.
Schon 2009, als das Internet für die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel noch „Neuland“ war, gründete und leitete Kerst das „Forum Netzpolitik“ der Kölner SPD. Später wirkte sie in der Enquete-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“ des Deutschen Bundestages, war 2015 Mitglied im Programmbeirat des SPD-Parteivorstandes zum SPD-Grundsatzprogramm „#Digital Leben“ und trieb mitten während der Corona-Pandemie als Staatssekretärin im Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft die Digitalisierung voran.
Nun schaut Valentina Kerst gespannt auf den SPD-Bundesparteitag vom 8. bis 10. Dezember in Berlin. Denn als Mitglied des Digital Hubs, einem parteiinternen Think Tank für Digitalpolitik, hat sie ein Jahr lang inhaltliche Vorschläge erarbeitet, die nun auf dem Parteitag diskutiert und beschlossen werden sollen. Warum sie in diesem Zusammenhang der Meinung ist, es sei ein Segen, dass Lars Klingbeil und Saskia Esken gemeinsam an der Spitze der SPD stehen, erzählt Kerst in der aktuellen Folge von „SPDings“.