Bundestag

Rasha Nasr: Wie die SPD-Abgeordnete einen AfD-Mann alt aussehen lässt

Kai Doering14. Oktober 2023
Ausgekontert: Rasha Nasr bei ihrer Antwort auf die Unterstellungen des AfD-Abgeordneten Roger Beckamp
Ausgekontert: Rasha Nasr bei ihrer Antwort auf die Unterstellungen des AfD-Abgeordneten Roger Beckamp
Immer wieder provoziert die AfD im Bundestag. Diesmal traf es die SPD-Abgeordnete Rasha Nasr. Doch sie drehte den Spieß gekonnt um, und ließ einen AfD-Mann alt aussehen

Es war der frühe Freitagnachmittag. Die meisten Tagesordnungspunkte im Bundestag für die Woche waren bereits abgearbeitet. Als drittletzter Punkt stand noch ein Antrag der AfD-Fraktion auf dem Programm. „Zuwanderung muss sich für Deutschland lohnen“ lautete der Titel. Das Ziel: Die Zuwanderung auf Menschen zu begrenzen „von denen im Laufe ihrer Erwerbsbiografien ein substanzieller Beitrag für den wirtschaftlichen Erfolg unseres Landes zu erwarten ist“.

Der AfD-Abgeordnete liegt gleich doppelt falsch

Für die SPD-Fraktion bezog Rasha Nasr zu dem Antrag Stellung, bis sie von einer „Kurzintervention“ des AfD-Abgeordneten Roger Beckamp unterbrochen wurde. „Was haben Sie denn diesem Land gegeben, was Sie ja anscheinend sehr freundlich aufgenommen hat?“, wollte Beckamp wissen. Und schob hinterher: „Sagen Sie da mal Danke?“ Zuvor hatte er darauf verwiesen, „dass wir als AfD alle einen Lebensweg im Beruf hinter uns haben“, während Nasr „immer nur in der Politik gearbeitet habe“.

Damit lag der AfD-Mann gleich doppelt falsch, wie Rasha Nasr ihm erklärte. „Ich war Integrationsbeauftragte in einer mittelsächsischen Stadt“, stellte die 31-Jährige klar. Nach ihrem Politikwissenschaft-Studium arbeitete Nasr in Freiberg. Danach wurde es besonders peinlich für den AfD-Politiker. „Ich bin in diesem Land geboren Herr Beckamp. Also Vorsicht, was Sie hier sagen. Ich bin deutsche Staatsbürgerin“, stellte Nasr klar. Ein Blick in Wikipedia hätte gereicht, damit Beckamp gewusst hätte, dass Nasr 1992 in Dresden zur Welt kam, nachdem ihre Eltern sechs Jahre zuvor in die DDR eingewandert waren.

Rasha Nasrs Gegenschlag sitzt

Schließlich holte die SPD-Abgeordnete zum Gegenschlag aus. „Ich bekomme von Ihnen, die Sie sich von den Steuergeldern von allen diesen Menschen (dabei zeige Nasr auf die Besucher*innentribüne des Bundestags) hier aushalten lassen nichts mit, außer Hass, Hetze, Lüge und keinerlei Konstruktivität.“ AfD-Mann Beckamp blieb da nur noch, mit betretenem Blick wieder Platz zu nehmen.

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Kommentare

Inhaltlich ok, aber sprachlich- da sollten Sie noch mal

überlegen, ob es angesichts der Altersstruktur nicht nur unserer Gesellschaft , sondern auch unserer Partei, geschickt ist, "alt aussehen" zu verwenden, um jemanden ins soziale Abseits zu stellen bzw als dort befindlich zu brandmarken. Alt aussehen tun wir, wenn wir nicht rechtzeitig sterben, früher oder später alle, dass trifft dann auch Sie als Verfasser. Und wollen Sie dann, dass das alt aussehen verwendet wird, um Sie zu diskreditieren. Alt aussehen ist kein Makel, dass sollten Sie verinnerlichen.
Etwas mehr Sorgfalt bei der Sprachauswahl , dass ist es , was ich Ihnen empfehlen möchte. Sie sind doch hinreichend vertraut mit der deutschen Sprachen, dann werden sie wissen, dass sich der Tatbestand auch mit einer Vielzahl alternativer begriffe darstellen lässt. Alte Leute beschimpfen müssen Sie also nicht

Rasha Nasrs Gegenschlag

Bitte, berichtigt den Rechtschreibfehler: "bekomme" statt "bekommen" !
Danke!
Freundschaft, Helmut

Vielen Dank

für den Hinweis! Wir haben das korrigiert.

Ein Blick in Wikipedia hätte Frau Nasr gereicht

,um zu wissen, dass Hr. Beckamp nach verschiedenen Berufstätigkeiten mittlerweile als selbständiger Rechtsanwalt tätig ist und mitnichten von Steuergeldern lebte oder lebt. Ihre Aussage war also ein klassisches Eigentor.

Natürlich schweigt der kluge Rechtsanwalt, damit sich sein Kontrahent mit seinen eigenen Aussagen selbst blamieren, blossstellen oder gar schaden kann.

Die Berufserfahrung von Fr. Nasr beschränkt sich wohl auf eine Tätigkeit, die sich aus der massenhaften Armuts- und Asylzuwanderung ergab und ergibt. Das ist nun nicht wirklich ein Pfund, mit dem man wuchern könnte.

In die DDR konnte man in der Regel nicht tatsächlich 'einwandern'. Prüfte man den Vorgang der Aufnahme der Eltern von Fr. Nasr in die DDR, könnten da für Fr. Nasr weitere Peinlichkeiten entstehen.

Dem Anliegen, in der Regel überwiegend Bürger anderer Staaten zur dauerhaften Ansiedlung nach Deutschland zu lassen, die der Bundesrepublik und ihren Bürgern nutzen, kann man schlechterdings gar nicht widersprechen. Ausser, man will der Bundesrepublik noch weiteren Schaden zufügen.

Dazu konnte Fr. Nasr nicht wirklich etwas sagen.

Ärmliche ad hominem Rethorik

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