Gesundheitspolitik

Heike Baehrens: Wie die SPD Kinderkliniken stärken will

Daniela SepehriVera Rosigkeit02. Dezember 2022
Oft fehlen Betten: Die Bundesregierung will die Situation von Kinderkliniken verbessern.
Oft fehlen Betten: Die Bundesregierung will die Situation von Kinderkliniken verbessern.
In vielen Kinderkliniken fehlen Betten. Am Freitag will der Bundestag mit einer Reform für Entlastung sorgen. Wie das gelingen soll, hat SPD-Gesundheitspolitikerin Heike Baehrens im Live-Gespräch erklärt.

Die besonderen Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen sehr ernst zu nehmen, das habe man im Koalitionsvertrag festgeschrieben. Denn es sei wichtig, „Kinder nicht wie kleine Erwachsene zu behandeln“, sagt Heike Baehrens, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion. Im Live-Interview mit dem „vorwärts“ erklärt sie, was es konkret bedeutet, Angebote der gesundheitlichen Versorgung an diese Zielgruppe anzupassen.

Wegkommen von den Fallpauschalen

Baehrens verdeutlicht das Fehlen einer zielgruppenspezifischen Versorgung anhand von Arzneimitteln. Es gebe nur wenige, die kinderspezifisch seien, sagt sie. Ganz oft würde einfach empfohlen, Kindern nur eine Viertel Tablette eines bestimmten Wirkstoffes zu verabreichen. „Man weiß aber eigentlich gar nicht, ob das Mittel für Kinder wirklich gut ist und ob es wirkt oder nicht.“ Deshalb habe man bei den aktuellen Haushaltsberatungen dafür gesorgt, dass Forschungsmittel zur Verfügung gestellt werden, um kinderspezifische Arzneimittel zu entwickeln.

Besonders wichtig sei aber auch die gesundheitliche Versorgung im Krankenhaus. „Wir brauchen Pädiatrien“, betont Baehrens. Am Freitag wird es dazu eine Beschlussfassung geben, pädiatrische Kliniken mit zusätzlichen finanziellen Mitteln zu unterstützen, um mehr Personal vorzuhalten und ihnen so eine gute Perspektive zu geben. „In diesem Bereich wollen wir wegkommen von den Fallpauschalen“, sagt Baehrens. Hier dürfe nicht die Wirtschaftlichkeit dominieren, sondern die gute Versorgung, ist die SPD-Politikerin überzeugt.

Geplant ist auch, Kinder und Jugendliche nach der für sie sehr belastenden Zeit der Corona-Pandemie verstärkt zu unterstützen. Mit einem Programm soll Bewegung und Teilhabe an Kultur sowie die psychologische Betreuung gefördert werden. Sogenannte Mental Health-Coaches sollen die Sozialarbeit in den Schulen stärken, erklärt Baehrens. So sollen seelische Nöte besser begleitet werden.

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Kommentare

Kinderkliniken

Ich hoffe, dass die Bemühungen unserer gesundheitspolitischen Sprecherin Heike Baehrens von Erfolg beschieden werden und vor allen Dingen der Dienst an den Patienten Vorrang vor dem Profitstreben vieler Kliniken hat, und dass gerade bei den Kinderkliniken die Privatisierung von Krankenhäusern endlich gestoppt wird.

Ich freue mich schon auf mein nächstens Gespräch mit meiner Wahlkreisabgeordneten Heike Baehrens.