Instagram-Live-Talk mit Burkhard Blienert

Drogenbeauftragter: Wie es um die Cannabis-Legalisierung steht

Daniela SepehriJonas Jordan18. Oktober 2022
Bis zum Ende dieser Legislaturperiode soll Cannabis in Deutschland legalisiert werden.
Bis zum Ende dieser Legislaturperiode soll Cannabis in Deutschland legalisiert werden.
Die Ampel-Koalition hat sich die Legalisierung von Cannabis vorgenommen. Wie der aktuelle Stand ist, erklärt der Bundesdrogenbeauftragte Burkhard Blienert im Gespräch mit dem „vorwärts“.

„Wir sind auf dem Weg“, sagt der Bundesdrogenbeauftragte Burkhard Blienert zum aktuellen Stand bezüglich der Legalisierung von Cannabis. Im Instagram-Live-Gespräch mit dem „vorwärts“ erklärt der Sozialdemokrat, wie kompliziert der gesamte Prozess sei. Es sei ein komplexes Gesetzesvorhaben, an dem fast alle Ministerien und Ausschüsse beteiligt werden müssten. Auch gelte es zahlreiche Punkte zu bedenken wie die Frage des Anbaus, des Vetriebs oder auch der Möglichkeit, den Schwarzmarkt durch die Legalisierung zurückzudrängen.

Grundsätzlich zeigte sich Blienert jedoch optimistisch. „Ich bin sehr optimistisch, dass es einen Weg gibt, die Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu ermöglichen“, sagte er. Aus seiner Sicht müsse vor allem der Gesundheitsschutz in den Mittelpunkt gestellt werden. „Es geht darum, den Zugang zu sicherem Cannabis zu ermöglichen, das nicht gestreckt oder verseucht sei, damit der Konsum nicht gesundheitsgefährdend sein muss.“

Umsetzung bis Ende der Legislaturperiode

Angesprochen auf ein Gutachten des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages, wonach die Legalisierung von Cannabis in Deutschland möglicherweise gegen EU-Recht verstoßen könnte, antwortete Blienert: „Wenn wir da europarechtlich noch mal weiter müssen, müssen wir die Initiative mit anderen Staaten suchen.“ Der Zeithorizont bis zu einer erfolgreichen Umsetzung sei diese Legislaturperiode. „Ich bin absolut optimistisch und zuversichtlich, dass wir es umsetzen. Es ist absolut irre, was wir schon an Debatten und Vorarbeit erreicht haben, bevor es in die parlamentarische Beratung geht“, machte der Drogenbeauftragte noch einmal deutlich.

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Kommentare

nun macht mal

hinne. Ich möchte auch mal einen legalen durchziehen

Das wird nix ....

NAch dem Ende der Legislaturperiode wird es dann die Nachfolgeregierung wieder kippen - das war wohl dann wie bei den Gruenen 1998 lediglich ein Waehlerstimmenabgreifen bei den Kiffern. Zu jener Zeit habe ich dieses "Hobby" noch hin und wieder betrieben - wie Bill Clinton, nicht inhaliert - nun ist es fuer mich ohnehin zu spaet, denn irgendwann verliert man das Interesse daran und merkt, dass es auf die Dauer beim physischen Aelterwerden hilft und das will man ja so gut wie es geht hinauszoegern und nicht noch beschleunigen. Unter allen Kanzlern, ab Helmut Schmidt bis Angela Merkel habe ich das dann - hin und wieder ohne Inhalieren wohlgemerkt - eben illegal gemacht, es gab fast immer was zu kaufen, wenn man es wollte. Mit Neid blickten alle Beteiligten auf Holland, wo man beste und reinste Qualitaeten einfach offen angeboten bekam, an der deutsche Grenze standen schon die gruenbemuetzten Wachhunde vom Zoll und beargwoehnten jeden Einreisenden. Ein solches Land mag man nicht. Erhebungen zeigen auch, dass sich Millionen gerne mal einen durchziehen - also legalisieren waere angebracht. Anbau ist prima, aber es gibt sicherlich auch gute Importware - testen auf Schadstoffe und gut ist.

Legalize it !

Vor einem Jahr haben die Koalitionäre versprochen Cannabis zu legalisieren und nun wird es mal wieder auf die lange Bank geschoben. Es geht um Steuereinnahmen, Entlastung für Polizei und Justiz, damit die sich um die CUM Mitarbeiter kümmern können. Fadenscheinige Begründungen werden vorgeschoben, auch mal wieder unser EU, aber es wird geeiert und die Bedenkenträger feiern wieder. Dabei wäre die Legalisierung von Cannabis auch nützlich, weil sein Konsum ja angeblich gleichgültig macht und so bei den Konsumenten der Eindruck entstehen könnte, daß die derzeitige Politik doch nicht so ist wie sie ist.