Außenpolitik

Katarina Barley: Kann mehr Feminismus Kriege verhindern?

Daniela SepehriVera Rosigkeit08. März 2022
Stop war-Plakat auf einer Demonstration gegen den Krieg in der Ukraine
Die EU-Politikerin Katarina Barley ist davon überzeugt, dass mehr feministische Außenpolitik die Welt ein Stück besser machen kann. Aktuelles Beispiel: der Krieg in der Ukraine.

Was hat Außenpolitik eigentlich mit dem Geschlecht zu tun? Für die Vizepräsidentin des Europäischen Parlamentes Katarina Barley liegt die Antwort auf der Hand: „Wir alle spüren aktuell, dass zu viel Testosteron und eine übertriebene und vielleicht gekränkte Männlichkeit schlechte Auswirkungen auf Außenpolitik hat“, erklärt Barley in einem Videostatement.

Doch gehe es in der feministischen Außenpolitik um mehr als nur darum, toxische Männlichkeit auszuschalten. Vielmehr brauche es den Blickwinkel von Frauen, um eine ganzheitliche Außenpolitik machen zu können. Gerade die aktuelle Situation und das Beispiel Ukraine zeige, dass besonders Frauen die Leidtragenden des Krieges sind. Sie müssten dafür sorgen, dass die Familie weiterhin versorgt werde und es seien Frauen, die mit ihren Kindern auf die Flucht müssten, so die SPD-Politikerin.

Frauen sind laut Barley aber auch diejenigen, die Kriege verhindern können oder die Folgen lindern, denn sie halten die Gemeinschaft zusammen, sorgen für die Zukunft der Gesellschaft. Umso wichtiger sei die Einbeziehung von Frauen in die Entscheidungsfindung, in diplomatischen Apparaten ebenso wie vor Ort. „Wir müssen nicht nur mit Männern reden“, so Barley. Im Gegenteil sei statistisch erfasst, „dass Frauen Geld eher zum Wohl des Gemeinwesens verwenden.“ Es brauche aber auch einen konkreten Blick auf die Situation von Frauen in den Ländern. Sei es bei der Bewältigung von Konflikten oder beim Aufbau einer fairen und friedlichen Gesellschaft. Barley ist überzeugt: „Feministische Außenpolitik ist etwas, was die Welt ein Stück besser machen kann.“

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Kommentare

Widerspruch

Leider ist es gerade FRAU Baerbock die zur Zeit eskalierende Reden schwingt und dazu kommt dann noch die Frau vonderLeyen, wer hat die eigentlich legitimiert.
Auch die Politik von Frau Clinton war recht militaristisch und ihre Freude über die Ermordung Ghadafis war mehr als unappetittlich.

die Diskussion erscheint ohnedies

wenig zukunftsfest. Wenn demnächst die geschlechterzuordnung dem Willen den /der Einzeklnen übertragen wird, wer will dann noch feministische Akzente aus der Außenpolitik herauslesen. Im übrigen ist zutreffend darauf hingewiesen worden, das Weiblichkeit eine männlich Resolute Sprache und Aktion nicht ausschließt. Baerbock droht mit Vernichtung, und wer in die Geschichte sieht, wird nicht umhinkommen, einzugestehen, dass auch Frauen Kriege führen- Meir, Indira Gandhi, und bev0r das vergessen wird- M. Thatcher, die "Eiserne Lady", ein Attribut, dass Bismarck erhalten hat, weil er als Kriegstreiber verunglimpft werden sollte. Bei Thatcher war die Absicht wohl dieselbe. Also- gut und schön, die Sache mit den Frauen, aber Frau als Qualitätsmerkmal, das dann wohl doch eher nicht

Die 93% Politik

Gerne greifen KritikerInnen auf die wenigen Beispiele zurück, in denen sich Frauen als besonders militant, interessensgeleitet und unnachgiebig erwiesen haben. Auf der Gegenseite stehen Männer in Vorbildfunktionen, die besonders rücksichtsvoll, schützend, sorgend und friedfertig sind / waren, wie der Dalai Lama oder Gandhi. Unschöne Statistiken lenken den Blick auf die 93% der Kapitalverbrecher, Mörder, Vergewaltiger - die Männer sind. Freundliche Statistiken konstatieren, dass "feminine leadership" von allen Geschlechtern übernommen werden kann.
Wir wollen mehr, als nur in Zahlen gleichermassen vertreten zu sein, wir wollen altruistischere Motivationen, Ziele und Vorgehensweise unter poliitschen und ökonomischen EntscheidungsträgerInnen. Sonst wird das nichts mit einem guten Leben für die nächsten Generationen auf dem ganzen Planeten....

nein, gerne geschieht dies nicht, und es ist auch kein Griff

zurück, es ist die Betrachtung dessen, was vorliegt. Und da fällt schon auf, das Frauen, wenn sie es denn tatsächlich einmal an den Gipfel der macht geschafft haben (was selten genug geschieht) gerne besonders männlich daherkommen- und so die Chance verspielen, ein mit ihrer Geschlechtlichkeit für ein gutes Leben der nächsten Generation auf dem ganzen Planeten zu werben. Betrachtet man die Fakten statistisch sauber, so sind herrschende Frauen überproportional kriegerisch, da beist die Maus keinen Faden ab. leider, natürlich